Chirurgische Praxis Dr. Welk und Dr. Bultmann

Morbus Ledderhose

Definition

Der Morbus Ledderhose ist die korrespondierende Ekrankung des Morbus Dupuytren (siehe dort) am Fuß. Es handelt sich um eine gutartige Erkrankung des Binde­ge­webes der Fußsohle. Es kommt zu Knoten- und Strangbildungen, die später durch Verlust der Elastizität des Gewebes zu einer zunehmenden Streckbeeinträchtigung einzelner oder mehrerer Zehen führen und die Knoten können beim Gehen Schmerzen verursachen. Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf, Männer sind überwiegend betroffen, bei Frauen tritt sie wesentlich seltener auf.

Entstehung

Die genaue Ursache des Krankheitsbildes ist noch unklar. Es bestehen familiäre Häufungen, außerdem kommt die Erkrankung bei Europäern häufiger vor. Ein Zusammenhang mit Lebererkrankungen, Zuckerkrankheit und Alkoholismus wird diskutiert, ist aber nicht bewiesen. Ebenso werden Verletzungen als Ursache nicht anerkannt. Ein Auftreten des Morbus Ledderhose nach einer Verletzung ist als zufällig anzusehen.

Symptomatik

Beim Befall des Fußes kommt es - anders als beim Befall der Hand - meist nur zu Schmerzen beim Gehen durch die harten Knoten an der Fußsohle. Weitaus weniger häufig kommt es zu Beugestellungen der Zehen. Die Streckfähigkeit der Zehen kann jedoch beeinträchtigt werden.

Diagnostik

Die Erkennung der Erkrankung ist aufgrund der typischen Veränderungen einfach. Nur im Anfangsstadium müssen andere Gewebeneubildungen (gut- oder bösartiger Tumor) bedacht werden.

Behandlung

Lokale Salbenanwendungen, Medikamente, Massagen und Krankengymnastik führen nicht zum Erfolg. Die Behandlung ist allein operativ. Es sollte hierbei nicht zu früh operiert werden, sondern erst, wenn es zu einem größeren Knoten gekommen ist, der wirklich stört, da sonst das Rezidiv (Wiederkehr der Erkankung) vorprogrammiert ist.

Der Eingriff erfolgt in Larynxmaskennarkose sowie Unterschenkelblutleere. Das genaue Vorgehen unterscheidet sich von Fall zu Fall in Abhängigkeit von dem Schweregrad der Erkrankung. Über einen zick-zack-förmigen Hautschnitt wird das gesamte veränderte Bindegewebe vollständig entfernt. Der Eingriff wird mit Vergrößerungstechnik (Lupenbrille) vorgenommen, um die Nerven und Blutgefäße sicher zu schonen.

Im Frühstadium wird teilweise eine Bestrahlung empfohlen, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Ob diese Methode in Betracht kommt, muss im Einzelfall nach genauer Abwägung der Vor- und Nachteile entschieden werden. Es kann die später erfolgende Operation erschweren.

Ergebnisse

Die Ergebnisse sind meist sehr gut, die derben Knoten können vollständig entfernt werden. Die Komplikationsrate steigt mit der Ausdehnung des Befundes und der Zahl der vorausgegangenen Eingriffe. Ein Rezidiv (Ausbildung von neuen Kontraktursträngen) kann nicht verhindert werden. Sie können wieder auftreten, müssen aber nicht.

Komplikationsmöglichkeiten

Zu nennen sind Wundheilungsstörungen, Nachblutungen, Nervenverletzungen mit Gefühlsstörungen im Bereich der Zehen sowie schmerzhafte Schwellungen. In einem gewissen Prozentsatz kommt es zu einem Wiederauftreten der Erkrankung, die eine erneute Operation erforderlich machen kann.

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