Epikondylitis radialis (Tennisellenbogen)

Definition

Die Epikondylitis radialis ist eine Überlastung der Streckmuskeln des Handgelenkes und der Finger mit resultierender chronischer Entzündung und nachfolgendem chronischen Schmerzsyndrom der Sehnenursprünge an der Außenseite des Ellbogens.

Entstehung

Ursache sind immer wiederkehrende gleichförmige Bewegungsabläufe z.B bei Handwerkern, aber auch bei PC-Arbeit (sog. „Mausarm“) in Streckung des Handgelenkes. Dies führt zu einer chronisch erhöhten Muskelspannung. Der dauerhaft erhöhte Zug an der Knochenhaut der Außenseite des Ellenbogens, wo diese Sehnen ansetzen, führt dann zur Entzündung und zu chronischen Schmerzen.

Symptomatik

Es kommt zu Schmerzen und Schwellungen an der Außenseite des Ellbogens, die entlang des Unterarmes bis in die Hand, aber auch bis in die Schulter ausstrahlen. Die Streckung des Handgelenkes und der Finger wird schmerzhaft. Gegenstände können wegen der Schmerzen nicht mehr festgehalten werden oder werden fallen gelassen.

Diagnostik

Die Diagnose kann oft schon klinisch gestellt werden. Mit einer Röntgenaufnahme oder einem MRT können andere, evtl. auch in Frage kommende Veränderungen abgegrenzt werden.

Behandlung

Zu Beginn der Erkrankung sollte der Arm geschont werden. Es kommen Gipsschienenverbände, Zinkleimverbände, spezielle Bandagen oder auch Cortisoninjektionen in Betracht, außerdem eigene Dehnungsübungen, Krankengymnastik mit Querfriktionsmassage und die Lasertherapie.

Bei anhaltenden Schmerzen ist die Operation erforderlich. Der Eingriff erfolgt in Larynxmaskennarkose. Über einen Hautschnitt an der Außenseite des Ellenbogens werden sämtliche Muskelursprünge am äußeren Ellenbogenknorren vollständig abgelöst, der die Knochenhaut versorgende „Schmerznerv“ wird durchtrennt (OP-Verfahren nach Hohmann-Wilhelm). Nach der Operation wird der Arm für einige Tage in einer Gipsschiene ruhig gestellt. Die Fäden werden nach 12-14 Tagen entfernt.

Ergebnisse

Aufgrund der meist langen Leidensgeschichte kann es oft mehrere Wochen dauern bis die volle Belastbarkeit des Armes wieder erreicht ist. Die Ergebnisse sind meistens gut, die auslösende Tätigkeit sollte jedoch unterlassen werden, um weitere Folgeschäden zu vermeiden. Ein Rezidiv (Wiederkehr der Erkrankung) kann in 20% der Fälle auftreten.

Komplikationsmöglichkeiten

Komplikationen wie Infekte, Blutungen oder Nervenschädigungen sind selten.

Epikondylitis ulnaris (Golferellenbogen)

Ähnliche Erkrankung, hier sind die Ursprünge der Beugemuskeln an der Innenseite des Ellenbogens betroffen. Diese Erkrnakung tritt gelegentlich zusammen mit einem Kubitaltunnelsyndrom auf. Die Behandlung ist analog auf der anderen Seite des Ellenbogens.