Chirurgische Praxis Dr. Welk und Dr. Bultmann

Bursitis oder Schleimbeutelentzündung

Definition

Schleimbeutel dienen zur Abpolsterung von Knochenvorsprüngen und sind natürlich vorhanden, können aber auch durch chronischen Druck erst entstehen.

Entstehung

Eine Schleimbeutelentzündung entsteht meist durch einen Stoß oder chronischen Druck. Der chonische Druck kann von außen kommen (z.B. Druck auf die Kniescheibe beim Fliesenleger), kann aber auch von innen kommen durch Knochensporne. Entsteht auch nur eine kleine Schürfwunde an der Haut, so können die Bakterien nach innen wandern und die Schleimbeutelentzündung kann eitrig verlaufen. Schleimbeutel können sich akut oder chronisch entzünden und zu schmerzhaften Schwellungen führen.

Symptomatik

Es tritt zunächst eine relativ plötzlich auftretende Schwellung auf, später kann sich eine Rötung und Überwärmung hinzugesellen. Die Bursitis tritt meist an der Streckseite des Ellenbogens oder über der Kniescheibe auf, kann aber auch an anderen Lokalisationen vorkommen, z.B. am Fuß seitlich über dem Großzehengrundgelenk oder an der Fußsohle über den Grundgelenken der Zehen. Auch weitere Stellen sind möglich.

Diagnostik

Die Diagnostik ist meist eine klinische Diagnose, ein Röntgenbild kann angefertigt werden, um Knochensporne in diesem Bereich auszuschließen.

Behandlung

Die Behandlung von frischen Schleimbeutelentzündungen kann zunächst konservativ sein mit Ruhigstellung auf einer Schiene, entzündungshemmenden Medikamenten lokal und in Tablettenform. Bei einer eitrigen Entzündung wird ein Antibiotikum gegeben. Weiterhin kann die Flüssigkeit, die sich im Schleimbeutel gebildet hat, abpunktiert werden, ggf. unter Einspritzung von Kortison. Wenn dies auch nach zweimaligem Versuch keine Besserung gebracht hat, ist die operative Entfernung des Schleimbeutels erforderlich.

Der Eingriff findet in Larynxmaskennarkose und Blutleere statt. Der Schleimbeutel wird nach einem Hautschnitt freipräpariert und komplett entfernt. Anschließend wird eine Drainage eingelegt und die Wunde verschlossen. Der Arm wird nach der Operation auf einer Schiene ruhiggestellt, nach 14 Tagen kann diese und die Hautfäden entfernt werden und die Belastung langsam gesteigert werden.

Ergebnisse

Die Behandlung einer chronischen Schleimbeutelentzündung kann oft langwierig sein. Nach der operativen Entfernung sollte nach 3 Wochen alles verheilt sein. Die entsprechende Stelle ist nach der Operation nicht mehr so stark auf Druck belastbar, es sollte dann z.B. ein Aufstützen auf den Ellenbogen vermieden werden.

Komplikationsmöglichkeiten

Wundheilungsstörungen, Nachblutungen und schmerzhafte Schwellungen der Region können auftreten. Verletzungen von Nerven sind extrem selten, dann würde ein Pelzigkeitsgefühl rings um die Narbe auftreten. Sehr selten treten chronische Verläufe auch nach Operation ein, so dass die Entzündung weiter fortschreitet.

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