Chirurgische Praxis Dr. Welk und Dr. Bultmann

Morton Neurom, Morton Neurinom, Morton Neuralgie, Morton Metatarsalgie, Morton Syndrom

Definition

Das Morton Neurom ist ein schmerzhafter Nervenknoten eines gemeinsamen Nerven zweier Zehen im Mittelfußbereich, der durch eine längere Druckschädigung zwischen den Mittelfußknochen entstehen kann, es ist also ein Nervenkompressionssyndrom. Es tritt meist bei Frauen auf, aber auch Männer, dann meist intensive Laufsportler, können darunter leiden.

Entstehung

Durch ständigen Druck zwischen den Mittelfußknochen, wo der Nerv hindurch laufen muss, kommt es zu einem Neurom, einem gutartigen Wachstum von Nervengewebe, welches allerdings schmerzhaft werden kann und die Neuralgie, also den Nervenschmerz, auslösen kann. Es kommt meistens zwischen den Mittelfußknochen II/III oder III/IV vor. Ein Spreizfuß, das Tragen von hohen oder hart besohlten Schuhen, tägliches, langes Stehen oder Übergewicht begünstigen die Entstehung.

Symptomatik

Das Morton Neurom verursacht akut einschießende, brennende oder stechende Schmerzen in Mittelfuß und Zehen, teilweise mit Taubheit oder Kribbeln in den Zehen. Die Schmerzen sind so stark, dass Patienten kurzfristig nur durch Ruhigstellung und Ausziehen der Schuhe Besserung erfahren können. Durch Entlastung des Fußes lässt der Schmerz auch schnell wieder nach. In engen Schuhen nimmt der Schmerz hingegen zu. Die Patienten geben teilweise auch ein Gefühl an "auf einer Murmel zu laufen" oder ein Klicken oder Schnappen im Fuß zu spüren.

Diagnostik

Bei der Untersuchung des Morton Neuroms kann ein Druckschmerz zwischen den Mittelfußknochenköpfen sowohl am Fußrücken als auch an der Fußsohle ausgelöst werden. Typisch ist der Mulders Click bei seitlicher Kompression des Fußes. Zur weiteren Sicherung kann ein MRT veranlasst werden, das den vergrößerten Nervenknoten zeigt.

Behandlung

Zunächst kommt eine konservative Behandlung in Frage mit unterstützenden Einlagen bei Spreizfuß. Das Morton Neurom kann lokal mit Kortison angespritzt werden, was eine Abschwellung und Entzündungshemmung bewirkt und so die Beschwerden zum Abklingen bringen kann.

Hilft die konservative Therapie nur ungenügend, ist eine Operation möglich. Grundsätzlich gibt es zwei Operationsmöglichkeiten: Das verbindende Band zwischen den entsprechenden Mittelfußknochen (Ligamentum intermetatarsale transversum) kann durchtrennt werden, hiermit wird eine Entlastung des Nerven erreicht. Alternativ kann der schmerzhafte Nervenknoten entfernt werden. Beide Operationen sind vom Fußrücken oder von der Fußsohle aus in Larynxmaskennarkose möglich, wobei die Durchtrennung des Bandes von oben und die Entfernung des Nervenknotens von unten einfacher ist.

Ergebnisse

Oft lässt sich das Morton-Neurom durch ein bis zwei Kortisonspritzen und Einlagen erfolgreich behandeln. Durch die Operationen wird in 70% eine Besserung erreicht. Nach Entfernung des Nervenknotens müsste eigentlich in allen Fällen eine Taubheit des entsprechenden Zehenzwischenraums zurückbleiben, dies ist erstaulicherweise jedoch nicht immer der Fall.

Komplikationsmöglichkeiten

Schwellungen, Nachblutungen und Infektionen sind mögliche Komplikationen. Für die endgültige Heilung nach Knochenkorrektur ist eine Knochenheilung erforderlich. Bleibt diese aus, so muss evtl. noch einmal operiert werden. Eine sofortige Bewegungstherapie durch den Patienten ist erforderlich, damit es zu keiner Bewegungseinschränkung der Zehen kommt.

Texte, Bilder und Design © 2017 E. Welk / C. Bultmann - Web layout jmbnet.de